In diesem Beitrag werden Untersuchungen über die Konstitution von Lesern in zwei ländlichen Gemeinden, eine davon eine Quilombola, namens Anguá und Pau Ferro vorgestellt. Ziel war es, den Leseprozess und die Lektüre zu verstehen und die Kultur und das Wissen der Leser zu würdigen, indem die Bildung des Lesers betont wird. Zu diesem Zweck haben wir versucht, die Lektüre der Forschungsmitarbeiter über ihre persönlichen und sozialen Erfahrungen zu verstehen. Es ist wichtig zu betonen, dass viele dieser Leser nicht wissen, wie man Schrift entschlüsselt, sondern dass sie ihre Lebenserfahrungen nutzen konnten, um zu lesen und zu Schlussfolgerungen über die Fakten ihres Lebens zu gelangen. Wenn wir also über das Lesen sprechen, haben wir uns auf Theoretiker wie Freire (1999), Yunes (2003), Chartier (2001), Nóvoa (1992), Barreto (2006) und andere gestützt, die das Lesen in einem umfassenderen Konzept betrachten, als eine kulturelle Praxis durch die Kombination verschiedenster Wahrnehmungen und Interpretationen, die der Mensch auf die Welt oder ein Objekt wirft und dabei die verschiedenen Sprachen und sozialen Sphären berücksichtigt. Wir stellen die Hypothese auf, dass Leser in der Lage sind, Lesungen vorzunehmen, und dass diese durch kulturelle Einflüsse bedingt sind.