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Dissense uber sexuelle Differenz in Serbien und Kroatien: Eine qualitative Dispositivanalyse postjugoslawischer Massenmedien (2009-2013) und quantitative Sekundardatenauswertung der European Values Study (2008) zu Homophobie im Westbalkan
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Dissense uber sexuelle Differenz in Serbien und Kroatien: Eine qualitative Dispositivanalyse postjugoslawischer Massenmedien (2009-2013) und quantitative Sekundardatenauswertung der European Values Study (2008) zu Homophobie im Westbalkan
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Dissense uber sexuelle Differenz in Serbien und Kroatien: Eine qualitative Dispositivanalyse postjugoslawischer Massenmedien (2009-2013) und quantitative Sekundardatenauswertung der European Values Study (2008) zu Homophobie im Westbalkan
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Kroatien verhindert 2013 in einem Verfassungs-Referendum die Homo-Ehe und Serbien verbietet die Belgrad Pride aus Sicherheitsgrunden gleich dreimal in Folge (2011-2013). Ist der Westbalkan homophob? Martin Mlinaric' untersucht auf der Grundlage einer qualitativen Dispositivanalyse serbischer und kroatischer Massenmedien sowie einer quantitativen Sekundardatenauswertung den widerspruchlichen Status sexueller Differenz im Kontext der Nachwehen der Europaisierung zweier postjugoslawischer Nachkriegsgesellschaften und der Finanz- und Wirtschaftskrise. Es zeigt sich, dass im Zeitraum von 2009 bis 2013, also nach der Verabschiedung der jeweiligen Antidiskriminierungsgesetze, in beiden Staaten mehr als zwei Drittel der Bevolkerung sexuelle Differenz moralisch verurteilen und ein Adoptionsrecht fur Schwule und Lesben ablehnen. Aus qualitativer Sicht ist die Frage nach der Akzeptanz sexueller Differenz mit Fragmenten von Demokratie, Europa und (In-)Toleranz verknupft, so wird sie bei ihren Befurwortern zu einer Metapher fur den Ubergang in eine "normale westliche" Demokratie. Wahrend auf der Ebene der Massenmedien ein "fairer" und offener Wettbewerb zwischen Akteuren der unterschiedlichen Gruppen vermittelt wird, entstehen gleichzeitig provinziell-patriotische Gegenreaktionen, die sich auf die Kirche und die klerikalkonservative Zivilgesellschaft berufen. Anhand eines 4-Phasenmodells wird erklart, dass der Dissens in Kroatien und Serbien im Sinne einer auf Minimalkonsense angelegten deliberativen Demokratie befriedet wird: Offnungen im Bereich allgemeiner Sichtbarkeit (Serbien) und gleichgeschlechtlicher Partnerschaft (Kroatien) werden fur sexuelle Minderheiten nur partiell gewahrt.