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Erster Gedichtband: Ein zweiter wird folgen
Barnes and Noble
Erster Gedichtband: Ein zweiter wird folgen
Current price: $13.08
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Die hier vorgestellte Sammlung an Gedichten umfasst insgesamt über 70 Seiten, auf denen sich Gedichte der Jahre 2008 bis 2018 finden. Mit Ausnahme der Gedichte "Altehrwürdige Herren", das im März 1995 geschrieben wurde, und "Weite" ("Weite der Extremadura") (1995).
Der oben stehende Titel unterstreicht bereits etwas die Zerrissenheit der Gedichte, die eine Vielfalt von Themen verarbeiten: Vom Glücksgefühl in der morgendlichen Küche, über die Ohnmacht des Menschen bis hin zum ewigen Thema 'Tod'. Im Laufe der Jahre wird zwar die Sprache der generell mit einem Fragenzeichen versehenen Gedichte (?) einfacher, doch dadurch nimmt ihre Wirkung nicht unbedingt ab. Dem melodischen "Man ist immer irgend etwas" (09.07.2018; S. 15) stehen diametral entgegen die bedrückenden Bilder in "traurig, beklommen, allein" (10.08.18; S. 19). Während uns auf Seite 15 die fließende Melodie trägt und ruhige Gewissheit vermittelt, schlagen die Bilder des Gedichts auf Seite 19 auf uns ein: aus einem Wort-an-Wort ergibt sich ein Wortstrang mit vielen Einschlägen.
Das Gedicht lebt vom Bild oder Bildern, die im Kopf des Lesers/der Leserin entstehen. Noch stärker lebt es aber vom unerwarteten Bild und der damit eventuell einhergehenden Not, sich aus einer Beklemmung zu befreien. Beißend und kaustisch stellt sich uns der "GenerALverdacht" (26.11.2011; S. 13) vor; und "Die Verneinung" (03.01.2013; S. 4) "erwürgt mit der fatalen Stärke des Wortes." Das Gedicht "traurig-normal" (September 2008; S. 21) ist ein fast mathematisch strukturiertes Wortkonstrukt, das die Normaliät mit der 'Leichtigkeit eines zertifizierten Bio-Müsli-Riegels" in Frage stellt. Dennoch muss der Leser kauen. Irgendetwas braucht er oder sie ja zum "Leben".
Der Rhythmus der Gedichte wird in einigen von ihnen immer schneller, bis er sogar Schwindel erregen kann. Die Distanz und das "Bisweilen" mancher Gedichte findet im (von mir auf Englisch verfassten) Gedicht "Gregorio" (06.10.2016, S. 30) einen unhöflich bestimmten, aber dennoch menschlichen Kontrapunkt: der drogenabhängige Protagonist des Gedichts wird vom schnellen Rhythmus einer E-Lok erfasst: ein todbringender Rhythmus, der sein Leben auslöscht.
Domingo Mendo
Herndon, VA 13. Mai 2021