Der Bau großer Wasserkraftwerke in Brasilien seit dem letzten Viertel des 20. Jahrhunderts steht in direktem Zusammenhang mit dem Industrialisierungsprozess des Landes, der durch die Ölkrise in den 1970er Jahren beeinträchtigt wurde, als die Regierung beschloss, in andere alternative Energiequellen zu investieren, wozu auch der Bau großer Wasserkraftwerke in praktisch allen brasilianischen Regionen gehörte. In dem Bemühen, die wirtschaftlichen Aktivitäten des primären und sekundären Sektors der Wirtschaft zu fördern, wurde zwischen 2007 und 2010 das Wasserkraftwerk Estreito zwischen den Bundesstaaten Tocantins und Maranhão gebaut. Der Bau dieses Wasserkraftwerks wurde von einem langen und raffinierten Prozess der Deterritorialisierung von Fischern, Bootsführern, Bergbauern, Barraqueiros, Landwirten, Vazanteiros und anderen begleitet, die ihre Lebensweise über mehrere Jahrzehnte auf einer engen Beziehung zum Tocantins-Fluss aufgebaut hatten.