Wenn in der kognitiven Psychologie geistige Fähigkeiten des Menschen beschrieben oder erklärt werden, ist dabei regelmäßig von Meinungen, Wünschen, Wahrnehmungseindrücken oder anderen "gehaltvollen" Zuständen des kognitiven Systems die Rede. Menschen können sowohl als Besitzer geistiger Fähigkeiten wie auch als biologische Systeme beschrieben werden. Lassen sich beide Beschreibungen miteinander in Übereinstimmung bringen? Im vorliegenden Band wird zunächst untersucht, welche Struktur psychologische Erklärungen geistiger Fähigkeiten haben müssen, um das Vorhandensein solcher Fähigkeiten verständlich zu machen. Dann wird gefragt, welche objektiven Faktoren es rechtfertigen, dem kognitiven Sytem bestimmte Zustände zuzuordnen. Zum Schluß werden diese theoretischen Überlegungen an einem empirischen Fall - der Wahrnehmungstheorie von David Marr - einer Überprüfung unterzogen.